Der Schatz der Ursulinen

Der Schatz des Ursulinenklosters im französischen Le Mans gehört zu den nachweislich existierenden Schätzen. Er besteht aus fünf Eichenkisten, die mit dem Klosterschatz bestehend aus Gold- und Silberobjekten, Kunstgegenständen und Edelsteinen angefüllt waren. Die Ursulinen (Gesellschaft der heiligen Ursula) ist eine 1535 gegründete Ordensgemeinschaft, die in der Erziehung und Bildung von Mädchen wirkt und sich in Frankreich sehr schnell verbreitet hat. Das Ursulinenkloster in Le Mans ist in den Klosterchroniken verbürgt.


Im Verlauf der Französischen Revolution wurden im Jahr 1790 alle Klöster aufgehoben. Das Ursulinenkloster in Le Mans sollte in ein Gefängnis umgebaut und die Ordensschwestern vertrieben werden. Doch die Schwestern wurden vom Pfarrer aus dem Nachbarort rechtzeitig gewarnt. Am Vorabend bevor der Miliztrupp eintraf, der sie hätte vertreiben sollen, verstauten die Ordensschwestern ihre gesamten Kirchenschätze in große Kisten und versteckten diese an einem geheimen Ort. Über den Schatz und die nächtliche Aktion, bei der die Schatzkisten in aller Eile von den Ursulinen in den Tunneln unterhalb des Klosters versteckt wurden, wird ebenfalls in den Klosterchroniken berichtet. Danach sollen die Ordensschwestern 1790 kurz bevor sie das Kloster verlassen mussten, ihre Reichtümer in Kisten verpackt haben und mithilfe eines befreundeten Maurers in einer Tunnelanlage unterhalb des Klosters in der Wand eines der Tunnel eingemauert haben. Die Stelle wurde mit einem Kreuz markiert. Das Kloster, an das heute nur noch die Rue de Ursulines in Le Mans erinnert, wurde bei einem Großbrand im Jahr 1818 vollständig vernichtet.

Der Schatz wurde nie gefunden und ruht wahrscheinlich noch in dem unterirdischen Gang. An der Stelle, an der das Kloster stand, legte Graf Charles de Tascher de la Pagerie, ein Cousin Josephine, der Frau Napoleons einen Garten an, der heute noch existiert. Die Tunnelanlage befindet sich unter der Rue d'Etoile, Rue de Ursulines und Rue des Arienes, sowie Rue Albert-Maignan und Rue Gougeard. Der Wert des Ursulinenschatzes wird heute auf 5 bis 10 Millionen Euro geschätzt.


Anmerkung des Autors: Einige der unterirdischen Gänge sind möglicherweise noch vorhanden. In der Tunnelanlage dürfte sich jedenfalls bis zum heutigen Tage der Schatz der Ursulinen befinden. Vielleicht sollte man in dem Garten (Stadtpark in der Skizze), der am Standort des ehemaligen Klosters angelegt wurde, mithilfe eines Sonargerätes suchen ob es von dort einen Zugang zur Tunnelanlage gibt.


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