Der Name „Nibelungen“stammt von dem legendären Schatz des Königs Nibelung, dem „Nibelungenhort“, der in der Sage mit Siegfried an den Hof der Burgunden kam. Der Sage nach hatte Siegfried die Söhne des Königs Nibelung mit seinem legendären Schwert Balmung erschlagen und deren Schatz geraubt. Damit beginnt ein Drama in Glanz und Abenteuer und endet in Feuer und Blut. Vor rund 800 Jahren beginnt ein unbekannter Dichter seine Erzählung dieser Ereignisse mit den Worten "Uns ist in alten maeren – wunders vil geseit" (übersetzt: Uns wird in alten Geschichten vom Wunderbaren viel erzählt). So entstand das Nibelungenlied, ein deutsches Nationalepos.
Die Ähnlichkeiten bei manchen Namen im Nibelungenlied erlauben Rückschlüsse auf tatsächliche historische Ereignisse, woraus man auf einen historischen Kern in der Völkerwanderungszeit schließen kann. Möglicherweise ist mit dem Gunther der Nibelungensage der Burgunder König Gundaharius gemeint. Dieser erlebte in der Schlacht bei Worms im Jahre 436 die Vernichtung seines Heeres. Durch den römischen Feldherrn Aetius, dessen Heer von hunnischen Hilfstruppen unterstützt wurde. Diese Niederlage führte zur Auflösung des Burgunderreichs. Weitere historische Ereignisse, die sich im Nibelungenlied möglicherweise widerspiegeln, sind die Hochzeit zwischen Attila und der wahrscheinlich germanischen Fürstentochter Ildico. Ildico wurde im Jahre 453 mit dem Hunnenkönig Attila als eine von dessen Nebenfrauen verheiratet. In späteren deutschen Sagenfassungen (wie der Nibelungensage) trägt die zweite Frau Attilas (der dort als „Etzel“ in Erscheinung tritt) den Namen Kriemhild. Seine Jugend verbrachte Attila am römischen Hof in Ravenna als Geisel, wo er die römische Kultur kennenlernte. Nach seiner Rückkehr ins Hunnenreich begann sein Aufstieg zum Herrscher. 434 wurden Bleda und sein jüngerer Bruder Attila nach dem Tod des Hunnenherrschers Rua dessen Nachfolger.
Eine weitere Namensähnlichkeit findet sich im Kontext des Streites im 6. Jahrhundert im Hause der Merowinger zwischen Brunichild und Fredegunde. Der Konflikt endete mit der Ermordung von Fredegunde. Die beiden Merowingerfrauen Brunhilde (Brunichild) und Fredegunde könnten die Vorbilder für die streitenden Frauen Brünhild und Kriemhild im Nibelungenlied sein. Brünhild und Kriemhild streiten darüber, wer als erste den Wormser Münster betreten darf. Außer der Namensähnlichkeit von Brünhild mit Brunhilde / Brunichild gibt es jedoch kaum Parallelen. Eine andere Version dieses Rangstreits erzählt die Edda: Brynhild watet tiefer als Gudrun (= Kriemhild) in einen Fluss hinein, um ihren Schleier zu waschen. Sie möchte nicht von dem Wasser berührt werden, das aus Gudruns Haaren rinnt. Damit beleidigt sie Gudrun tödlich, was zum Streit zwischen den Frauen und schließlich zur Ermordung Sigurds führt. Im Nibelungenlied führt der Streit zwischen den Frauen letztlich dazu, dass Siegfried durch Hagen von Tronje ermordet wird. Damit liefert er das Motiv zu Kriemhilds ausufernder Rache an ihren Verwandten, den Burgundern.
Hauptpersonen der Nibelungensaga