Die kleine Insel Lundy Island im Bristolkanal diente William de Marisco als Stützpunkt für seine Seeräuberfahrten. Vermutlich hat er einen riesigen Schatz zusammengetragen, der bis heute als verschollen gilt. Sie ist ca. 4,5 Kilometer lang und einen Kilometer breit. Im Süden und Westen säumen hohe Klippen, im Osten steile, baumbestandene Hänge die Küste. Die einzige Bucht der Insel befindet sich im Südosten. Bereits im 13. Jahrhundert war Bristol eine bedeutende Stadt mit einem wichtigen Seehafen. So nutzte der Templerorden den Hafen als Haupthafen für seine Pilgerfahrten. 1195 nahm William de Malisco die Insel in Besitz und nutzte sie als Stützpunkt. Von hier aus enterte er mit angeheuerten Piraten die Schiffe, die den Bristolkanal befuhren, und raubte sie aus. Auf der Insel errichtete de Marisco eine Burg, Marisco Castle und befestigte die einzige Landestelle. Angeblich hat sich de Marisco im Laufe der Zeit ein riesiges Vermögen aus Gold und Edelsteinen zusammengeraubt. Er soll so reich wie der damalige englische König Heinrich III. gewesen sein. De Marisco wird der Prozess gemacht. 1238 wurde de Marisco in eine Verschwörung verwickelt, die Heinrich III. töten wollte. Da das Attentat aber misslang, floh de Marisco zurück nach Lundy Island und verschanzte sich auf der Insel. Erst 17 Jahre später wurde er gemeinsam mit seinen Männern gefangen genommen und vor Gericht gestellt, nachdem die königliche Armee die Insel belagert hatte. De Marisco wurde für schuldig gesprochen und zu Tode geschleift. Der Schatz wurde bis heute nicht gefunden. Lundy Island befindet sich inmitten eines alten, früher einmal viel befahrenen Schifffahrtskanals. Schiffe kehrten von überall auf der Erde zum damals florierenden Hafen von Bristol zurück. Rund um die Insel befinden sich schätzungsweise 137 Wracks. Im 13. Jahrhundert nutzte der Seeräuber William de Marisco die günstige Lage der Insel, um die Schiffe, die an ihr vorbei den Bristol-Kanal befuhren, zu kapern und auszurauben. Die Inbesitznahme der Insel durch William de Marisco erfolgte bereits im Jahr 1195. Er erbaute Marisco Castle mit 2,70 m dicken Mauern und befestigte den einzigen Punkt der Insel, an dem ein Boot anlanden konnte. Er verteidigte diese Landestelle gegen jeden, der dort anlegen wollte. Zu seinem Schutz bezahlte er Piraten und Banditen. Marisco soll große Mengen an Handelswaren, Gold und Edelsteine erbeutet haben. Es wird behauptet, dass er ebenso reich war wie der englische König Heinrich III. (1207 – 1272).
William de Marisco war an der Ermordung von Henry Clement, einer der Gesandten des Königs, im Jahr 1235 beteiligt. 1238 wurde William de Marisco in die Verschwörung verwickelt, die zum Ziel hatte, Heinrich III. zu ermorden. Dies mißlang, sodass Marisco fliehen musste. Er verschanzte sich auf seiner Insel. 17 Jahre später wurde er und siebzehn seiner Begleiter gefangen und vor Gericht gestellt, als die königliche Armee Lundy belagerte. Marisco wurde gehängt, anschließend ertränkt und dann gevierteilt. Noch auf dem Schafott brüstete sich Williams seines Reichtums. Er rief den Leuten die seiner Hinrichtung beiwohnten zu, niemand würde den Schatz jemals finden, er sei auf der Insel zu gut versteckt. Ein zum Tode Verurteilter brüstet sich nicht in seiner letzten Stunde mit Goldschätzen die er nicht besitzt und er versucht auch nicht sich durch Bestechung mit einem nicht existierenden Goldschatz freizukaufen. Daher ist mit einiger Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, das William de Marisco tatsächlich einen Schatz versteckt hat. Man vermutet dass der Schatz entweder in oder in der Nähe seiner Burg, oder aber in einer der zahlreichen Höhlen an der Steilküste versteckt liegt. Doch bisher konnte der Schatz nicht gefunden werden. Auf seiner ehemaligen Burg Marisco Castle hat Marisco den Schatz wohl nicht versteckt. Marisco Castle wurde völlig restauriert und ist bewohnt. Man hätte in der Zwischenzeit sicherlich etwas gefunden.
Angeblich sollen 1864 zwei Männer die Schatzhöhle entdeckt haben. Beide kamen bei dem Versuch den Schatz zu bergen ums Leben. Ihre Skelette wurden erst viele Jahre später gefunden. Da große Teile der Höhle eingestürzt waren, konnte nie zweifelsfrei festgestellt werden, ob die beiden wirklich die Schatzhöhle des William de Marisco entdeckt hatten.
Wahrscheinlicher ist, das sie den Schatz des Piraten Nutt entdeckt haben. Die Gebrüder John und Robert Nutt waren berüchtigte Piraten, die im 17. Jahrhundert Englands Küsten heimsuchten. Im Jahr 1632 machte Nutt die Insel Lundy zu seinem Stützpunkt. Er hat während seines Aufenthaltes auf Lundy angeblich ein Schatzversteck in einer der vielen Höhlen auf der Insel angelegt.
Auf jeden Fall lohnt sich eine Suche, den Mariscos Schatz ist bis heute verschollen. Es dürfte nicht allzu schwierig sein die Höhle zu finden, in der Marisco seinen Schatz versteckt hat.