Jakobitengold

Der Loch Arkaig ist ein Süßwassersee, im Westen der schottischen Highlands bei Lochaber gelegen. Laut einer Überlieferung soll der See einen großen Schatz beherbergen, das verschollene Jakobitengold. Eine andere Theorie nennt eine Höhle am Ben Alder als Schatzversteck. Der Ben Alder ist ein großes Bergmassiv in Schottland und mit 1148 Meter die höchste Erhebung in der Region zwischen Loch Ossian und Loch Ericht. Der Berg und Loch Arkaig sind ca. 43 Km Luftlinie voneinander entfernt. Die Jakobiten, opponierten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mehrfach gegen die Herrschaftsordnung in England und insbesondere gegen die protestantische Thronfolge. Der erste Jakobitenaufstand fand 1719 statt und war mehr oder weniger erfolglos. Der zweite Aufstand 1745 brachte die Engländer schwer in Bedrängnis. Während des zweiten Jakobitenaufstands kämpften die schottischen Jakobiten mit Ewen MacPherson of Cluny, gegen die Herrschaft von King George II. Ewen MacPherson of Cluny war der Chef des MacPherson Clan und nahm als Anhänger von Charles Edward Stuart, besser bekannt als Bonnie Prince Charlie, am Aufstand teil und nachdem die Rebellion niedergeschlagen war, versteckte er sich neun Jahre vor den Regierungstruppen, in einer Höhle am Ben Alder.  Die Jakobiter wurden mit Gold aus Spanien unterstützt. Im April 1746 sollen um die 1,2 Mio. Goldtaler zum Aufbessern der Jakobiter Kriegskasse mit den französischen Schiffen Le Mars und La Bellone im Hafen Loch nan Uam in Schottland angekommen sein. Die beiden Schiffe waren von Anthony Walsh geschickt worden, einem reichen Anhänger von Charles Edward Stewart. Teile des Jakobitengoldes konnten durch Verrat von King George wohl abgefangen werden. Im weiteren Verlauf des Jahres 1746 wurde den Jakobiten auch bewusst, dass der Aufstand scheitern würde.

Ein Großteil des noch vorhandenen Jakobinergoldes wurde angeblich von Ewen MacPherson of Cluny, der mit der Verteilung des Goldes beauftragt worden war, daraufhin versteckt und ist bis heute unauffindbar. Dass er das Gold im Loch Arkaig versenkt hat, ist wohl nur eine Legende, denn das Gold wäre für die Jakobiter verloren gewesen. Da ist die Höhlentheorie schon wahrscheinlicher. Die Höhle am Ben Alder konnte bisher nicht eindeutig identifiziert werden und ob sie tatsächlich am Ben Alder lag, ist umstritten, vermutet wird inzwischen eine Höhle östlich von Loch Ericht, einige Kilometer vom Ben Alder entfernt. Historisch unbestritten scheint jedoch, das sich Cluny wirklich für neun Jahre auf den Hängen von Ben Alder in einer Höhle versteckte.


Anmerkung des Autors: In der Höhle am Loch Ericht hat sich nicht Ewen MacPherson of Cluny, sondern Bonnie Prince Charlie während seiner fünfmonatigen Flucht vor den Engländern versteckt. Außerdem hatte nicht er, sondern Ewen MacPherson of Cluny die Kontrolle über das Gold. Ein Goldschatz wurde dort auch nicht gefunden. Vermutlich liegt er tatsächlich in einer anderen bisher noch nicht gefundenen Höhle am Ben Alder. Im Jahre 1753 versuchte Dr. Archibald Cameron, einer der Jakobitenanführer, erfolglos das verschollene Jakobitengold zu finden, wurde im selben Jahr von den Briten verraten, gefangen genommen und in Tyburn gehängt. Das Gold blieb verschollen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die für die Jakobiten bestimmten Goldtaler mit französischen Schiffen nach Schottland gebracht wurden, eben weil sich die Spanier aus dem Konflikt heraushalten wollten. Dann kann man auch mit Recht annehmen, das es sich dabei vermutlich um französische und nicht spanische Goldmünzen gehandelt hat, den die hätten einen Verdacht auf Spanien gelenkt. Ein möglicher Beleg dafür sind Aufzeichnungen des Cameron Clans, nach denen in den 1850ern in den Wäldern bei Loch Arkaig mehrere französische Goldmünzen gefunden wurden.

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