Projekt Riese

Das Schloss Fürstenberg (Zamek Książ) liegt einige Kilometer nördlich von Waldenburg. Es existierte damals eine Bahnverbindung mit Nieder-Salzbrunn.


Unter dem Schloss wurden zwei große Stollensysteme in zwei verschiedenen Ebenen, 15 und 50 Meter unterhalb des Schlosshofes, gebaut. Vom Schlosshof grub man einen gewaltigen Fahrstuhlschacht mit einem Durchmesser von 6 Metern bis in 50 Meter Tiefe. (1) 88 m, (2) 42 m, (3) 85 m und (4) 70 m sind Tunnel, die zur zweiten Ebene der U-Bahn führen, 53 m unter dem Innenhof. (5) ist ein provisorischer, kurzer Tunnel von den Gärten, um die Ausgrabung des Aufzugsschachts zu unterstützen. (6) ist ein Eingang von den Gärten, der zur ersten Ebene der U-Bahn 15 m unterhalb der Burg führt, Länge 80 m. (7) ist ein Aufzugsschacht, der von der ersten Ebene der U-Bahn in den vierten Stock des Schlosses führt. (8) ist eine Treppe, die die erste Ebene der U-Bahn mit dem Keller des Schlosses verbindet. (9) ist ein Aufzugsschacht, der 15 m unter dem Innenhof versteckt ist und die erste und die zweite Ebene der U-Bahn mit einer Länge von 35 m verbindet.


Der Komplex Dorfbach (Rzeczka) besteht aus 3 Gängen, welche miteinander verbunden sind. Zwischen den Gängen 1 und 2 findet sich ein wassergefüllter Schacht, der nach unten führt. Es wurde erfolglos versucht, den Schacht leer zu pumpen. Was sich dort befindet, ist bis heute unklar. Die Anlage Wolfsberg (Włodarz) ist zum Teil touristisch erschlossen und kann besichtigt werden. Wolfsberg ist der größte bisher bekannte Komplex. Nach Aussage einiger Zeitzeugen, befinden sich unter dem Niveau der heutigen Stollen weitere Anlagenteile. Das konnte bis heute aber nicht verifiziert werden. Eine Lorenbahn verband diese Anlage mit dem Dorf Erlenbusch, die Bahn wurde nach dem Krieg zerstört und abgebaut. Die Anlage Säuferhöhen (Osówka) ist touristisch erschlossen und kann teilweise besichtigt werden. Die Anlage besteht aus 3 Stollen. Die Säuferhöhen sind das am meisten ausgebaute System aller Komplexe. Der unterirdische Teil des Objektes ist unzugänglich. Im Stollen 2 ungefähr 20 m hinter den Eingangsverteidigungen, welche sich ca. 45 m entfernt vom Eingang befinden liegen Wachräume. Im Bereich der Wachräume befindet sich eine Sperre, verursacht durch den Einsturz der Decke des Ganges. Es soll einen Zeitzeugen geben, der behauptet, er habe an diesem heute verschütteten Bereich Betontreppen gesehen, sei hinuntergegangen und sei zu weiteren Riesenhallen gelangt. Rechtsseitig der Treppen habe es weitere verschlossene Stahltüren gegeben. Ein Schienensystem für Loren verband die Stollen mit dem Bahnhof in Oberwüstegiersdorf.

Die Anlage Oberdorf ((Jugowice) besteht aus 7 Stollen die seit 1945 sperrgesprengt sind. Die Anlage zählt sicherlich zu einem der am wenigsten bekannten Stollensysteme des Gesamtkomplexes. Sie befindet sich im Bergzug Mittelberg hinter der Ortschaft Hausdorf-Jauernig und hatte sieben Zugänge, vier Stollengänge wurden wahrscheinlich in den letzten Kriegstagen gesprengt und sind heute unzugänglich. Zwei der längsten Stollen (vermutlich Stollen 6 und 7) sollen aber noch 1954 begehbar gewesen sein. Ihre Länge wurde damals jedenfalls noch mit 85 und 185 Metern angegeben. Die gesamte Anlage hat eine geschätzte Tunnellänge von 500 Meter und eine Fläche von 1800 Quadratmeter. Die Haupt- und Nebenstollen haben etwa 2 x 2m in Höhe und Breite, jedenfalls zu klein für Eisenbahnwaggons. Es sollen sich aber angeblich noch weitere unentdeckte Stollen in diesem Höhenzug befinden. Oberirdisch befinden sich Fundamente von Gebäuden, Maschinen, einer Pumpstation und einem Wasserreservoir. Eine Schmalspurbahn verband die Tunnel mit dem Gleisanschluss im Dorf Erlenbusch. Tunnel Nummer 6 ist 37 m vom Eingang entfernt eingestürzt und wurde noch nicht erkundet. Er wurde durch zwei Stahltüren im Abstand von 7 m geschlossen. Der Rest der Tunnel befindet sich in der Anfangsphase des Baus: 1. (10 m), 3. (15 m), 5. (3 m), 7. (24,5 m).

Der Komplex Ramenberg (Soboń) besteht aus 3 Stollen. Der Eingang zu Stollen Nr. 3. befindet sich ein paar 100 m nördlich der Ortsgrenze des Dorfes Kaltwasser. Der Anfangsteil dieses Stollens befindet sich recht flach unter der Oberfläche des Hanges. Auf einer Länge von knappen 100 m ab dem Eingang ist dieser Gang eingestürzt. Es ist bisher nicht gelungen, den Einsturz zu überwinden. Man hat aber festgestellt, dass Schmalspurgleise und elektrische Leitungen hineinführen. Die Anlage ist touristisch nicht erschlossen.
 

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